Seitenaltäre
Die Seitenaltäre in Maria Ramersdorf könnten wie der Hochaltar von Constantin Pader entworfen worden sein, was auch die Ähnlichkeit zwischen diesen drei Altären erklären könnte. Die Zusammenschau der Dreiheit von Hochaltar und Seitenaltären verrät auch etwas vom Geheimnis des dreieinigen Gottes, den wir im "Großen Glaubensbekenntnis" (s. GL 586,2) die Verschiedenheit in den Personen und die Gleichheit im Wesen bekennen. Leider weiß man nichts über die Entstehung der Altäre am Chorbogen, außer dass sie von Privatleuten gestiftet wurden. Sie sind wohl zwischen 1675 und 1679 errichtet worden. Konsekriert wurden sie aber erst 1710.
Kreuzauffindungsaltar
Der rechte Chorbogenaltar zeigt eine legendäre Szene aus dem Jahr 326. Damals hatte man in Jerusalem ein Kreuz gefunden. Um herauszufinden, ob es das wahre Kreuz Christi sei, legte man es im Beisein von Kaiserin Helena und des dortigen Ortsbischofs einem Verstorbenen auf, der sogleich wieder lebendig geworden sein soll.
Ein kleiner Splitter dieses Kreuzes befindet sich heute in unserer Kirche. Die Überbringung dieses Kreuzpartikels nach Maria Ramersdorf durch einen Sohn Kaiser Ludwigs IV. wird auf dem Gemälde im Antependium (=Verkleidung des Altarsockels) des Kreuzauffindungsaltars gezeigt. Dabei gibt es zwei interessante Details: Am linken Rand dieses Bildes ist die Münchner Frauenkirche zu sehen, die in dieser Form erst rund 100 Jahre nach der dargestellten Überbringung der Kreuzreliquie geweiht wurde. Außerdem sind im Vordergrund zwei Palmen abgebildet, die womöglich auf den Herkunftsort der Kreuzpartikel, nämlich Jerusalem, hinweisen könnten.
Das kreisrunde Gemälde im oberen Teil des Kreuzauffindungsaltars zeigt Papst Silvester, während dessen Pontifikat die oben beschriebene Kreuzauffindung fiel. Dieses sogenannte Auszugsgemälde wird von zwei Engeln flankiert, die - passend zum Thema des großen Altarbilds - die Leidenswerkzeuge Christi präsentieren: Zange und Nägel.
Sigismundaltar
Der linke Chorbogenaltar zeigt das Martyrium des Heiligen Sigismund, der Anfang des 6. Jahrhunderts vom damaligen Frankenkönig gefangen genommen und hingerichtet worden war. Seine Leiche wurde dann in einen Brunnen geworfen, was auf dem Antependiumsbild dargestellt ist.
Das kreisrunde Gemälde im oberen Teil des Sigismundaltars zeigt die Apostelfürsten Petrus (mit Schlüssel) und Paulus (mit Schwert).
[Quellen: 1. Altmann, Lothar, Älteste Marienwallfahrtsstätte im Großraum München, in: Altmann, Lothar / Steidle, Martina, Maria Ramersdorf: Älteste Marienwallfahrtsstätte im Großraum München, hrsg. v. Kath. Pfarramt Maria Ramersdorf, Lindenberg i. Allg. 2018, S. 41-44. 2. Steidle, Martina, In guten wie in schlechten Zeiten: Geschichte der Ramersdorfer Wallfahrt, in: ltmann, Lothar / Steidle, Martina, Maria Ramersdorf: Älteste Marienwallfahrtsstätte im Großraum München, hrsg. v. Kath. Pfarramt Maria Ramersdorf, Lindenberg i. Allg. 2018, S. 63.]