Ramersdorfer Kreuzweg: 10. Station

10. Station: Jesus wird seiner Kleider beraubt.

Eine weitere Schmach für Jesus in den letzten Momenten vor der Kreuzigung: Seine Peiniger lassen ihn nackt dastehen, um ihm die Würde nun ganz zu entreißen, ihn wortwörtlich bloßzustellen, ihm jegliches Ansehen zu nehmen.
In gewisser Weise schließt sich hier aber auch der Kreis des menschlichen Lebens Jesu: Denken wir an Weihnachten zurück, als Jesus "nackt und bloß" in der Krippe liegt, mit seinen Eltern allein ist und die Bedrohung durch Herodes schon bevorsteht.
So kann Jesus all den Menschen besonders nahe sein, die von anderen herabgewürdigt und bloßgestellt werden. Und er gibt damit auch uns ein Beispiel, für die Marginalisierten, Erniedrigten und Schwachen in Kirche und Gesellschaft einzustehen. Gerade die Fastenzeit ist besonders gut dafür geeignet.
Habe vielleicht auch ich einmal jemandem gewissermaßen seiner/ihrer Kleider beraubt? Was kann ich tun, damit in der Welt weniger Menschen kleiderlos bleiben? Wie kann ich konkret in meinem Leben dem Beispiel Jesu folgen?

 

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